Die machtvolle Erscheinung Iguaçus ließ die Zuhörenden erschauern. Seine Stimme war wie ein feines Donnern, nicht die Stimme eines alten Mannes. Nicht umsonst war er weithin als der Älteste unter den Ältesten hoch angesehen.
»Wie Ihr wisst, bekommen die Irid, die Weißen, nie genug. Sie begannen damit, uns gegen wertloses Zeug und Alkohol Land ›abzukaufen‹. Als wir dies nicht mehr wollten und uns auf unsere Tradition besannen, griffen sie zur Gewalt und fragten uns nicht mehr. Ihr alle habt solche Erfahrungen gemacht. Sie schwächten uns, indem sie uns Krankheiten brachten, die wir noch nie hatten ... dann schwächten sie uns mit ihren Medikamenten und Impfungen, die wir vorher nie brauchten. Sie schwächten uns mit ihrer Religion, indem sie die unsere lächerlich machten und verleumdeten ... mit ihrer Religion, die sich friedlich und mitfühlend nennt, aber ihre Grausamkeit noch verstärkt und ihre schlimmen Taten rechtfertigt.
Viele von Euch haben große Teile ihres Landes verloren und dadurch die Haine mit den Grabstätten Eurer Ahnen. Die rituellen Orte, wo Ihr Schamanen die Welten wechseln und in die Welten der Schlange, der Eidechse und des Jaguars gehen konntet, um Rat zu erhalten und um Heilung zu bitten, sind Euch nicht mehr zugänglich oder gar geschändet.
Für die meisten unsere Kinder haben der Wald und der Fluss schon gänzlich ihre Bedeutung verloren. Viele unserer Söhne und Töchter sind weggezogen, weil sie wie die Irid werden wollten und weil sie den Wald nicht mehr so fühlten, wie wir ihn fühlen. Das ist, was uns am meisten schmerzt - aber es ist, was die Irid uns gebracht haben ... dass viele von uns aufgeben und den Wald verlassen. Unsere Kinder wollen unsere Sprache nicht mehr lernen. Sie wollen ihre Vergangenheit für immer vergessen - und damit auch ihre Zukunft.« ...
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