Die brutalen Rhythmen des Sambas pulsierten durch seine Adern. Er hatte das Gefühl, da oben mit dabei zu sein, eines dieser Wesen zu sein, die sich im Rhythmus der Instrumente und Trommeln wiegten ... Name, Herkunft, das eigene Wollen, was spielte es eine Rolle in diesem Reigen der Giganten, die nichts kannten als den Tanz, so gewaltig wie ein Blitz, ein Zyklon, ein prasselnder Regensturm über dem tiefgrünen Fluss. ...
    Und diese Frauen da oben, sie sahen es auch, sie feuerten ihn an, sie bewegten sich mit ihm tanzend durch den Wald.
»Ja, wir sind wie du ...«, schienen sie ihm zuzurufen. »Endlich bist du da ... wir haben auf dich gewartet ... das ist dein Tanz ... das ist unser Tanz! Samba do Brasil! Samba Amazooooonia!«
Dann kamen die Männer. Sie stürzten herein mit ihren glänzenden nackten Oberkörpern, in denen sich die Fackeln spiegelten. Sie umtanzten, umschmeichelten die Frauen, warfen sich ihnen zu Füßen ... huldigten ihnen in den wilden Rhythmen der hellen Tamborim und drängenden Cuicas, der schnarrenden Caixas und dumpfen Surdos, der rasselnden Maraccas und der schrillen Apitos.
    Dann wieder vollkommene Dunkelheit, wie ein Tor zu einer noch bizarreren Welt.
    Von grellen Lichtkegeln erfasst und begleitet, riesige Libellen und Schmetterlinge, auftauchend, wieder verschwindend .... manchmal zwei, drei, dann wieder eine, Pfauen und Papageien, die ihr Rad und ihre Flügel ausbreiteten ... dann ganze Gruppen von zierlichen rosa Kranichen, blaue und goldene Reiher und goldene Wesen, die adlergleich hereinschwebten und mit ihren Flügeln fast die ganze Bühne einnahmen.
   Und jetzt erschien sie ... die Göttin selbst ... auf der obersten Bühne ... ihr Gewand aus purem Gold, fließend in seinen tausenden von Spitzen und Draperien, mit weiten schimmernden Flügeln und ausgebreiteten Armen. ...

[mehr ...]