Der Samba
Viele werden sich fragen, was denn der Sambatanz mit Spiritualität zu tun habe. Ich denke, sehr viel. Als ich die Sambatänzer und Tänzerinnen des Plata Forma in Rio sah, war ich beeindruckt von der Anmut und Grazie der Tänzerinnen. Ich sah die Hingabe an Exzellenz und die wunderbar naive, fast kindliche Begeisterung für Tanz, Kostüme und Musik. Menschen, wie diese Tänzerinnen, die so eine Vision der Schönheit und der Anmut leben können, sind tief spirituell. Ich sah sie durch den Amazonas tanzen, mit dieser Kraft und Begeisterung - und den ganzen Urwald verzaubern.
Das Land Brasilien lebt in vieler Weise von diesen Tänzerinnen, die ja im Karneval auch durch die Straßen tanzen - mit den schönsten Kostümen, die ein Vermögen kosten und die sich diese Menschen buchstäblich vom Mund absparen. Der Tanz ist ihnen mehr Wert als das tägliche Brot. Es ist die Verbindung zu ihrem Innersten, ihrem wahren Selbst.
Laotse und Kwan-Yin
So sehr es Kräfte auf unserem Planeten gibt, die aus der Gier nach Macht und Weltbeherrschung die Energiezentren der Welt angreifen, so gibt es Kräfte, die der Welt auf jede erdenkliche Art helfen wollen. Ich nenne sie die unsichtbaren Freunde, die sich dann und wann materialisieren. Laotse und Kwan-Yin, die "mystischen Figuren" dieses Filmes, können sich in beliebiger Gestalt materialisieren. In unserem Film materialisieren sie sich als das Pärchen, das Sergio aus seinem Selbstmitleid und Resignation holt und auf seine Reise nach Tibet schickt. Das dann dafür sorgt, daß Akunah nach Brasilien reisen kann, weil es sich in ein mit den Chinesen verbündetes Prinzenpaar verwandelt und denen auch eine kleine Lektion erteilt. Dann verwandeln sie sich in Michael Jackson und seine Gitarristin, um Akunah seine Aufgaben in Rio zu erleichtern. Und noch in anderer Gestalt treten sie auf (das zu ahnen oder herauszufinden überlasse ich den Lesern). Sie sind immer da - immer zur rechten Zeit.
Ich selbst habe in meinem Leben öfters die richtigen Menschen zur richtigen Zeit getroffen - und danach nie wieder. Dies ist die "märchenhafte" Komponente in diesem Buch.
Die Glocke (Gantha) und der Donnerkeil (Vajra)
Jeder Lama-Mönch hat beide und meditiert mit ihnen. Er hält die Glocke in der linken und den Vajra in der rechten Hand. Sie gelten in ihrem Zusammenspiel als die Vereinigung von Weisheit (Glocke) und Weg (Vajra), als das weibliche und männliche Prinzip. Wann immer in diesem Film Sergio eine Eingebung brauchte, ließ er die Tempelglocke erklingen. Beide entgleiten ihm nach seinem folgenschweren Fehler im Wald und werden schließlich wieder von den Indianern gefunden - und bereiten in gewisser Weise die Ankunft von Akunah und seinen Wegbegleitern vor.
Die Stupa
Die Stupa (eigentlich der Stupa) gibt es in der buddhistischen Welt einmal als Gebäude oder in kleineren Formen, auch als Altarstupas. Sie gelten als Symbol des Vollendeten und dienen der Anbetung. Ihr Aufbau entspricht den fünf kosmischen Elementen, Basis ist die Erde, dann das Wasser, das Feuer, die Luft und der Äther. Er enspricht aber auch den Chakren, den Energiezentren. Der Teil, der Chi auf ihrem Altarstupa fehlt, ist der Teil des "Äthers", der spirituellen Kraft und dem Chakra der Erkenntnis und dem der Weisheit zugeordnet.
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